Sonntag, 15. November 2009

Die japanische Schrift

Natürlich spielt für die Japanische Sprache das Schriftsystem eine besonders wichtige Rolle. Man kommt nicht umhin, sich die vielen Schriftzeichen anzueignen, um eine Chance zu haben, diese Sprache überhaupt meistern zu können. Hierbei gibt es einige grundlegende Unterschiede zu unserem System, angefangen damit, daß sich die japanische Sprache aus einem Silben-Alphabet aufbaut. Zusätzlich werden noch komplexere Schriftzeichen verwendet, um die vielen gleichklingenden (homophonen) Wörter überhaupt unterscheiden zu können. Dazu werden die folgenden Schriftsysteme verwendet:

  1. Hiragana
  2. Katakana
  3. Kanji
  4. Romaji
Im Folgenden möchte ich kurz die Schriftsysteme und deren Bedeutung erläutern:


1. Hiragana

Die klassische Silbenschrift. Entstanden sind die Silbenalphabete aus einer Vereinfachung der recht komplexen chinesichen Schriftzeichen. Hiragana erkennt man leicht an den geschwungenen Linien. Wegen der harmonischen Form wurde früher diese Schrift primär von Frauen verwendet, heutzutage ist sie ein regulärer und fester Bestandteil des japanischen Schriftsystems.




2. Katakana

Katakana ist ebenfalls ein Silbenalphabet, das bis auf wenige Kombinationen mit dem Hiragana identisch ist. Anhand der harten Kanten und eckigen Form ist es leicht zu erkennen und vom Hiragana zu unterscheiden. Katakana wird hauptsächlich für Fremdworte verwendet, die sehr stark in der japanischen Sprache vertreten sind (z.B. クリスマス = Weihnachten, von "Christmas", oder ホテル = Hotel). Des weiteren werden Katakana aber auch verwendet, um Namen zu schreiben, wofür jedoch auch oft die Kanji zum Einsatz kommen.

3. Kanji
Kanji sind ein Auszug der chinesischen Schriftzeichen, die einen essentiellen Bestandteil der japanischen Sprache und des japanischen Schriftsystems ausmachen. Leider sind diese Zeichen aufgrund ihrer hohen Komplexität wohl auch diejenigen, die uns Westlern am meisten Kopfzerbrechen bereiten. Japanische Schüler lernen ab der ersten Klasse die chinesischen Schriftzeichen, Kanji. Bis zum Abschluß der ersten Klasse sind neben den beiden Silbenalphabeten Hiragana und Katakana noch die ersten 80 Kanji zu lernen. Bis zum Abschluß der sechsten Klasse umfaßt dieses Repertoire rund 2000 Kanjis. Mit diesem Grundbestand ist es möglich, eine japanische Tageszeitung zu lesen.
Die Kanji bergen einige Schwierigkeiten in sich. Zum einen sind diese Zeichen weitaus komplexer als die beiden Silbenalphabete, da sie sich aus weitaus mehr Strichen zusammensetzen. Hinzu kommt noch der unterschiedliche Einsatz der Kanjis. Jedes Kanjis hat eine bestimmte Bedeutung, aber leider mehrere Lesungen. Je nachdem wie und in welchem Kontext das Kanji verwendet wird, kann es eine andere Silbe ersetzen, um die zuvor genannten homophonen Wörter unterscheidbar zu machen, oder es steht allein für bereits ganze Wörter und deren Bedeutung. An dieser Stelle möchte ich nicht zu weit ausschweifen; wer interessiert ist, der sei auf den Wikipedia-Artikel über Kanji oder andere Quellen im Internet verwiesen. In einem späteren Eintrag werde ich ein paar Methoden vorstellen, die sehr hilfreich sind, um dieser Schriftzeichen Herr zu werden und sie nach und nach zu lernen und zu verstehen.

4. Romaji
Zu guter letzt sei noch Romaji erwähnt. Hierbei handelt es sich weniger um einen Bestandteil der japanischen Schrift, als eher eine Hilfe für Nicht-Japaner, um einen Einstieg in die Sprache und die Schrift zu finden, solange man noch kein Hiragana und Katakana - geschweige denn Kanji - lesen kann. Mit unseren lateinischen Buchstaben wird hierbei die Aussprache der japanischen Wörter notiert, sodaß wir als Anfänger überhaupt eine Chance haben, die japanischen Worte zu lesen und auszusprechen.

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