Mittwoch, 6. Oktober 2010

Geldwechsel: Japanische Yen

Kurz vorweg: dieser Artikel hat nicht direkt etwas mit Japanisch lernen an sich zu tun, sondern enthält ein paar nützliche Tipps, für den Fall, daß Ihr mal selbst nach Japan fahrt. Wen das nicht interessiert, der kann diesen Bericht getrost überspringen, aber ich wollte Euch die Infos trotzdem nicht vorenthalten, da es in dem Blog ja auch ein bißchen um Tipps rund um Japan allgemein gehen soll. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen...

Wer das Glück hat, auf eine Japanreise zu gehen, wird ein paar Japanische Yen brauchen. Wer die Wechselkurse beocbachtet hat, wird leicht verzweifeln, da der japanische Yen zur Zeit so stark geworden ist, was zur Folge hat, daß die ganze Reise plötzlich rund 30% teurer ist, als noch vor zwei Jahren. Die Japaner freuen sich: für sie ist Reisen zur Zeit so günstig, wie noch nie zuvor. Zu dumm nur, daß die meisten kaum Zeit haben, um diese Chance zu nutzen, was dazu führt, daß manche dann mal eben für einen Tag zum Oktoberfest nach München fahren (wahre Geschichte!).

Doch zurück vom Thema: Ihr steckt also in den Vorbereitungen für Euren nächsten Japan-Trip und steht vor der Überlegung, wieviel Geld Ihr mitnehmen solltet. Hierzu habe ich ein paar Tipps:

Geldwechsel vor Ort

Um nicht ganz ohne Bares dazustehen, ist es üblich, noch in der Heimat bei der Bank die Fremdwährung zu kaufen. Hierbei habe ich folgende Erfahrung gemacht: der offizielle Wechselkurs besagte, daß 1 Euro den Gegenwert von ca. 115 japanischen Yen hat. (Keine Angst, die Regierung ist dabei, dem entgegenzuwirken. Die Intervention soll den Yen wieder drücken, da der starke Yen extrem negative Auswirkungen auf den Export des Landes hat!) Nun ist es ja hinlänglich bekannt, daß man kaum in den Genuß des Korrekten Wechselkurses kommt. Allerdings war ich schon leicht geschockt, als ich beim Wechseln für 1 Euro nur 95 Yen erhalten habe, also immerhin 20 Yen weniger, als ich eigentlich hätte bekommen hatte. Zähneknirschend habe ich einen kleinen Betrag gewechselt, um nicht ganz ohne Bargeld im Land der aufgehenden Sonne anzukommen. In Japan am Flughafen existieren ebenso die Wechselkassen, hier hätte ich allerdings einen besseren Kurs bekommen: beim Kauf von Yen hätte ich in Japan direkt am Flughafen für einen Euro immerhin 110 Yen bekommen. Das sind zwar noch immer 5 Yen weniger als der aktuelle Kurs ist, aber dafür 15 Yen mehr pro Euro, als ich in Deutschland bekommen hatte. Daher also mein erster Tipp: wechselt zu Hause nur einen kleinen Betrag, etwa 30 Euro, um ein bißchen Kleingeld dabei zu haben, und die restlichen Yen kauft Ihr dann im Land selbst. (Falls Ihr allerdings eine Bank findet, die Euch zum aktuellen Kurs wechselt, dann schlagt zu.)


Zahlen mit Plastikgeld?

Wer sich bereits angewöhnt hat, immer alles mit seiner EC- oder Kreditkarte zu bezahlen, der sollte sich umstellen. Das Bezahlen mit Plastikgeld ist in Japan nicht nur unuüblich, es kann auch ganz schnell wegen der hohen Gebühren für den Auslandseinsatz richtig teuer werden. Wie heißt es so schön: Bargeld lacht. Es empfiehlt sich also, immer ausreichend Scheine und Münzen dabei zu haben, um das nächste Mitbringsel zu finanzieren, das nächste Onigiri zu bezahlen, oder den Automat füttern zu können, um gegen ein paar Münzen eine eine Flasche Calpis zu bekommen und den Durst zu löschen.


Hohe Gebühren beim Geld abheben

Inzwischen sollte jeder seine EC-Karte schonmal verwendet haben, sodaß sich niemand mehr Sorgen um den "Jahr 2010-Bug" machen muß, der bei betroffenen Karten dafür gesorgt hatte, daß sie im Ausland nicht einsetzbar waren. (Wer sich unsicher ist, sollte nochmal bei seiner Bank nachfragen!) Mit der EC-Karte kann man an fsat jeder Bank, in jeder Post sowie in manchen Konbini's bei den ATM-Automaten Bargeld abheben. Keine Sorge, die Anzeige auf den Geräten läßt sich in der Regel auch auf Englisch umstellen. Allerdings sollte man sich vorher gut informieren, was die Gebühren sind, die die Bank dafür berechnet. In der Regel wird ein Festbetrag (ca. 5 Euro) pro Abhebung fällig, auf den gegebenenfalls noch eine prozentuale Gebühr des Betrags erhoben wird. Diese Gebühren verstecken die Banken meist in den Umrechnungskursen, die beim Abheben angewendet werden. Das kann sehr schnell ins Geld gehen. Der Vorteil ist, daß es sehr viele Anlaufstellen gibt, um so an Geld zu kommen, aber wegen der relativ hohen Gebühren sollte man eher seltener, und dafür mehr abheben.

Geht's auch billiger?

Eine sehr gute Alternative hierzu bietet das Unternehmen der DKB, der deutschen Kreditbank. Dort kann man komplett kostenlos ein Konto eröffnen, daß auch keine Kontoführungsgebühren kostet. Die Vorteile sind Vielzählig. Neben einer EC-Karte erhält man eine auch eine kostenlose Kreditkarte (Visa Card). Mit dieser Kreditkarte kann man die horrenden Gebühren umgehen: im Ausland kann man damit kostenlos Geld abheben! In Japan muß man hierzu einfach in eine der zahlreichen Citibank Filialen gehen. Mit der 4-stelligen Pin kann man sich ohne Gebühren Bargeld aus dem Automat holen, und das auch noch immer zum tagesaktuellen Wechselkurs. Dies ist die günstigste Alternative, um an Geld in Japan zu kommen, da man nicht im Vorfeld bereits viel wechseln muß, sondern sich immer den Betrag holen kann, den man gerade braucht.

Japanische Serien und Filme: Download

Für alle, die nochmal ein wenig mehr Hörtraining haben, und gleichzeitig ein paar Serien und Filme ansehen wollen, bin ich kürzlich über eine interessante Seite gestolpert. Sie trägt den Titel "Yellow Cinema - Entertain the Asian in You".

Wie in einem vorigen Beitrag schon berichtet, existieren zahlreiche Fansubs von asiatischen Serien und Filmen. Fans machen sich hierzu die Mühe, die Serien aus dem TV mitzuschneiden und mit ihrem Herzblut für andere Fans auf der Welt mit Untertiteln zu versehen. Dadurch haben wir auch die Möglichkeit, in den Genuß der oftmals sehr andersartigen Serien und Filme zu kommen, solange diese noch nicht bei uns lizensiert wurden. Ab dann ist die Legalität der Verbreitung solcher Fansubs... sagen wir mal: eher fraglich.

Wer z.B. aufgrund einer instabilen Internetleitung keine Möglichkeit hat, beim Streamen von z.B. www.dramacrazy.net ein ruckel- und störungsfreies Seherlebnis zu bekommen, hat hier die Gelegenheiten, sich die Sachen herunterzuladen und dann offline anzuschauen. Die Auswahl ist enorm und bietet neben japanischen auch noch andere asiatische Serien und Filme zum Download. Als Hörtraining sind sie hervorragend geeignet, man kann damit gut ein Gefühl für die Sprache bekommen, und lernt gleichzeitig noch ein bißchen über die japanische Filmkunst und deren dramaturgischen Stil.

Da es sich hier um eine Downloadseite handelt, möchte ich rechtlich auf der sicheren Seite sein, darum hier noch die Erklärung:

Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch Einbindung eines Links für die Inhalte der gelinkten Seite unter Umständen mit verantwortlich ist. Dies kann - so das LG - ausschließlich dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.
Für sämtliche auf unseren Seiten enthaltenen Links gilt deshalb pauschal: Wir betonen ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben.
Aus diesem Grunde distanzieren wir uns hiermit nachdrücklich von allen Inhalten sämtlicher gelinkter Seiten auf unserer Homepage und machen uns deren Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf unserer Homepage eingebundenen Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns evt. angezeigten Banner führen. Dies gilt weiterhin auch für Seiten, auf die aufgrund von Einträgen in evt. Gästebüchern und Foren verwiesen wurde.
Sollten Sie zu Seiten gelinkt werden, die einen Rechtsverstoß oder eine verfassungsfeindliche Gesinnung aufweisen bzw. dazu aufrufen, so bitten wir um eine kurze Nachricht, um die Links zu entfernen.

Samstag, 8. Mai 2010

The Top 100 Language Blogs 2010 competition

Liebe Leser meines Blogs,

ich freue mich, Euch mitteilen zu können, daß mein Blog für die "Top 100 Language Blogs 2010 competition" nominiert wurde! Wer auch immer das von Euch war: Herzlichen Dank dafür! Es ist schön, zu sehen, daß es tatsächlich Leute gibt, die Interesse und Spaß daran haben, zu lesen, was ich so von mir gebe. Ich werde mir für die Zukunft weitere Themen überlegen, die nützlich sind und Euch helfen können.

Vielen Dank und viel Spaß weiterhin!
LG,
Euer Ryumu

PS: Hier die mail, mit der ich über die Nominierung informiert wurde:


Dear Ryumu,

It’s time for The Top 100 Language Blogs 2010 competition and the good news is your blog
( http://japanisch-quickstart.blogspot.com/ ) has been nominated. Congratulations!

After previous years’ success the bab.la language portal and Lexiophiles language blog are hosting our worldwide language blog competition once again.

We are looking for the top 100 language blogs in four categories: Language Learning, Language Teaching, Language Technology and Language Professionals.

You have been nominated to the following category: Language Technology.

The nomination period goes from April 27th to May 11th . Each blog will have a one-sentence-description for the voting. If you would like a special description to go along with your blog, just send me an email. The voting period goes from May 12th to May 24th . The winners will be announced on May 28th . Feel free to spread the word among bloggers writing about languages.

For more information on The Top 100 Language Blogs 2010 visit:

http://www.lexiophiles.com/featured-article/top-100-language-blogs-2010-starts-today

Kind regards,

Priscila

On behalf of the bab.la and Lexiophiles team

Freitag, 7. Mai 2010

Japanische Animes und Serien Online

Ich hatte vorher bereits schon einmal geschrieben, sich japanische Fernsehserien hervorragend eignen, um ein Gefühl für die Sprache zu bekommen und das Hörverständnis zu trainieren. Hier möchte ich zwei Quellen vorstellen, wo ihr nahezu alles, was auf dem japanischen Unterhaltungsmarkt Rang und Namen hat, anschauen könnt, und zwar alles komplett kostenlos!

Wer seine Anime-Sucht befriedigen möchte, ohne sich dafür in Unkosten zu stürzen, kann auf der Seite AnimeCrazy.net unzählige Serien finden, die dort kostenlos zum, Streamen bereitsehen. Wer sich in der Fülle nicht entscheiden kann, dem wird hier geholfen: Es steht ein Ranking der beliebtesten Anime-Serien zur Verfügung, zusätzlich kann man sich durch die unterschiedlichen Genres klicken, wenn man einfach ein bißchen stöbern möchte. Wer eine bestimmte Serie sucht, kann einfach mit dem alphatbetischen Index durch alle Serien navigieren und so schnell fündig werden.

Wer eher auf echte Menschen steht, als auf gezeichnete Serien, der sollte sich einmal die japanischen Dramas (JDramas) zu Gemüte führen. Diese sind meistens voll von Emotionsausbrüchen, Verwirrungen, interessanten Charakteren, und garantieren eine Menge Unterhaltung. Da man hier echte Japaner sprechen hört und gleichzeitig sieht, ist es leichter, ein Gefühl für die Sprache zu bekommen. Allmählich versteht man ein bißchen besser, wie die japanische Sprache aufgebaut ist, und vor allem auch, wie sie im Alltag angewendet wird. Daher kan ich jedem diese JDramas nur ans Herz legen. Zu finden sind diese unter DramaCrazy.net, wo sie kostenlos gestreamt werden können


Außerdem bieten sie eine interessante Abwechslung - schon rein inhaltlich - von der Kost, der man sonst im TV ausgesetzt ist. Besonders interessant - bei Animes wie bei JDramas - ist, daß diese oft von der klassischen Schwarz-Weiß-Zeichnung absehen. Eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse ist nicht so einfach zu ziehen, wie in westlichen Serien, da auch den Akteuren mit weniger ehrbaren Motiven eine Hintergrundgeschichte gegeben wird, die ihr Handeln verständlicher machen.

Kurzum: Sowohl Animes als auch JDramas sind meiner Meinung nach eine angenehme Abwechslung und bieten obendrein noch etwas Übung. Viel Spaß!

Mittwoch, 28. April 2010

Kanji im Alltag

Wie schon ein paarmal erwähnt, sind Kanji ein essentieller Bestandteil der japanischen Sprache. Beim Sprechen und in ganz normalen Konversationen erkennt man die Homonyme aus dem Kontext, wenn allerdings beispielsweise auf einem Schild nur ein Hinweis steht, fehlt fast jeglicher Kontext. Besonders wenn man sich in Japan orientieren möchte, ist es besonders hilfreich, ein paar Kanji zu kennen - oder mindestens, zu erkennen. Daher möchte ich im folgenden ganz kurz eine kleine Auswahl von Kanji vorstellen, denen man im Alltag öfters begegnen wird.

Wenn man sich mit jemandem verabredet, trifft man sich oft an irgendwelchen Bahnhöfen:
駅 = えき = "eki" = Bahnhof

Die Bahnhöfe haben die lästige Angewohnheit, sehr groß zu sein und über mehrere Ausgänge zu verfügen. Manchmal sind diese durchnummeriert, und es ist leicht, den Treffpunkt zu finden, aber wenn keine Nummern vorhanden sind, werden die Ausgänge meist anhand der Himmelsrichtungen gekennzeichnet:

北 = きた = "kita" = Norden
南 = みなみ  = "minami" = Süden
西 = にし = "nishi" = Westen
東 = ひがし = "higashi" = Osten
中 = ちゅお = "chuo" = Zentral

Natürlich braucht man noch die Bezeichnungen für Ein- und Ausgänge:

入口 = いりぐち = "iriguchi" = Eingang
 出口 = でぐち =  "deguchi" = Ausgang

Wenn man nach einem bestimmten Ausgang sucht, wird lediglich das 口 = ぐち = guchi an die Richtungsangabe angefügt, sodaß sich beispielsweise für den Nordausgang die folgende Kombination ergibt:

北口 = きたぐち = "kitaguchi"

Als nächstes noch das Kanji für den japanischen Yen - der auf Japanisch übrigens nur "en" ausgesprochen wird: 円 Dies findet man oft, wenn man an Geschäften bzw. Restaurants vorbei geht. Auch wenn man die Speisen vermutlich nicht identifizieren kann, sofern sie nicht durch kleine Plastikmodelle bzw. Fotos präsentiert werden, kann man so wenigstens abschätzen, ob es sich um einen billigen oder teuren Laden handelt, um hinterher böse Überraschungen zu vermeiden, sobald die Rechnung kommt. Dazu braucht man gelegentlich noch die Kanjis für die Zahlen, die manchmal in den Preisangaben enthalten sind:

1: 一
2: 二
3: 三
4: 四
5: 五
6: 六
7: 七
8: 八
9: 九
10: 十
    Und noch ein paar Besonderheiten:
    0 = 0
    百 = 100
    千 = 1.000
    一万 = 10.000

    Beispiele:
    ビール 二五〇円  = "Bier: 250 Yen"
    うどん・そば 六七〇円 = "Udon/Soba: 670 Yen"
    焼肉 一、四八〇円 = "Yakiniku: 1480 Yen"



    Osaka-Special: 大阪
    Zum Schluß noch die Namen der bekanntesten JR-Bahnhöfe in Osaka:
    大阪駅 = Osaka-Bahnhof (im Norden)
    梅田 = Umeda (im Norden, verbunden mit Osaka-Bahnhof)
    難波 = なんば = Namba (im Süden)
    天王寺 = Tennôji (Süd-Osten)

    weitere wichtige Städte:
    大阪 = Ôsaka
    東京 = Tôkyô
    京都 = Kyôto
    神戸 = Kôbe
    横浜 = Yokohama
    福岡 = Fukuoka
    札幌 = Sapporo

    ... und wenn wir ein bißchen weiter sind, ist auch sowas kein Problem mehr:

    Montag, 15. März 2010

    Grammatik: Passiv

    Die Passiv-Form ist eine Form, die im Japanischen sehr häufig verwendet wird. Gebildet wird dies dadurch, daß man an den Stamm eine neue Endung anhängt. Extrem vereinfach kann man sagen, daß in die Verben einfach ein られ bzw. あれ eingebaut wird. Anhand einiger Beispiele möchte ich kurz erklären, welche Regeln dabei zu beachten sind.

    Die Gruppen
    Als erstes muß man sich bewußt machen, um was für ein Verb es sich handelt. Im Japanischen werden hier drei Gruppen unterschieden:
    1. Gruppe: Verben, die in der ます-Form auf "i" vor dem ます enden.
      Beispiele: 書く 「かます」、 飲む 「のます」、 帰る 「かえます」
    2. Gruppe: Verben, die in der ます-Form auf "e" vor dem ます enden.
      Beispiele: 食べる 「たます」、 覚える 「おぼます」、 忘れる 「わすれます」
    3. Gruppe: unregelmäßige Verben (zum Glück nur 2):
      する、 くる
    Es gibt zwar ein paar Ausnahmen, aber wenn man sich diese Einteilung erst einmal bewußt macht, ist die Japanische Grammatik bedeutend einfacher zu bewältigen. Achtet man auf die Endung in der ます-Form, kann man so die Verben schnell und einfach einordnen.

    Bildung des Passiv
    Um die Passiv-Form der japanischen Verben zu bilden, muß man je nach Gruppe ein paar einfache Regeln beachten. Wie bei allen anderen Formen sind auch hier dei Verben der Gruppe 1 die schwierigsten, da man die Silben ein bißchen verändern muß. Hierbei wird aus dem "i" vor dem ます ein "a", bevor noch die Silbe eingefügt wird. Bei Verben aus der zweiten Gruppe genügt es, einfach ein られ einzufügen, um die Form zu bilden. Der Stamm der Verben bleibt in beiden Fällen erhalten. Die beiden unregelmäßigen Verben haben eine Sonderform, die man sich einfach merken muß.


    Beispiele für Gruppe 1:
    ます-Form    PassivÜbersetzung
    ますれます    schreiben
    ますれますauf etw. treten (z.b. auf den Fuß treten)
    ますれます(her-)rufen
    ますれます(auf-)nehmen
    ますれますsagen
    ますれますwarten
    ますれますdrücken/schieben

    Beispiele für Gruppe 2:
    ます-FormPassivÜbersetzung
    ほめますほめられますloben
    しらべます    しらべられます    untersuchen, nachschlagen
    * みます* みられますsehen, anschauen (*Ausnahme!)

    Beispiele für Gruppe 3:
    ます-Form   PassivÜbersetzung
    しますされますtun, machen
    きますこられます    kommen

    Weitere Beispiele und Erläuterungen dazu finden sich auch im Buch "Minna No Nihongo: Translation and Grammatical Notes Bk. 2: Translation and Grammatical Notes Bk. 1"

    Dienstag, 9. März 2010

    Anki - freies Flashcard System

    Gerade eben habe ich etwas gefunden, was ich extrem nützlich finde. Viele kennen das System, mit Flashkarten zu lernen. Anki ist ein Programm, das man sich kostenlos herunterladen kann und das ein komplettes Flashkarten-System implementiert. Dazu gibt es zahlreiche Einstellmöglichkeiten, beispielsweise für die Anzahl neuer Worte pro Sitzung, oder die Dauer, die zwischen den einzelnen Wiederholungen liegen soll.

     

    Es werden abwechselnd die deutschn und die japanischen Worte angezeigt, und man kann nach der Antwort wählen, ob das Wort früher oder später wieder wiederholt werden soll. Prinzipiell bietet es alles an, was man von einem Flashkarten-System erwartet, aber obendrein gibt es ein paar gewaltige Pluspunkte, weswegen ich bereits nach dem ersten Eindruck schon sehr begeistert von dem Programm bin:

    Komplett kostenlos
    Bereits der erste Eindruck ist sehr erfreulich. Es ist weder eine Registrierung notwendig, noch irgendwelche versteckten Gebühren oder Limitierungen. Das Programm ist von Anfang an in vollem Umfang nutzbar!

    Vielfalt
    Nach dem Installieren, kann man sich einen Kartenstapel anlegen, oder einfach herunterladen. Beim Herunterladen hat man Zugriff auf eine Vielzahl von Karten, die bereits von anderen Usern angelegt wurden. Hier kann man direkt danach suchen, was man gerade trainieren möchte. Beim ersten Start habe ich bereits Vokabellisten für die JLPT 1-4 (Japanese Language Proficiency Test) gefunden, tonnenweise Kanji-Sets, Beispielsätze, Minna no nihongo Vokabular, und noch vieles mehr!


    Editierbar
    Zusätzlich zu dem bereits riesigen Angebot gibt es noch die Möglichkeit, eigene Karteikarten anzulegen, sich aus den Sets neue Stapel zusammen zu stellen, und diese erneut abzuspeichern. Dies ist besonders praktisch, wenn man zusätzlich zu dem Vokabular aus irgendwelchen Lehrbüchern noch die eigenen Vokabeln mit in das Flashcard-System aufnehmen möchte, die man außerhalb der Lektionen gelernt hat.

    Statistik
    Es gibt zahlreiche verschiedene Statistik-Funktionen, mit deren Hilfe man einen Überblick über den aktuellen Lernerfolg behalten kann.

    Mobilität
    Ich habe es zwar noch nicht selbst testen können, aber auf der Webseite steht, daß es auch verschiedene Mobile Versionen von dem Programm gibt. Zum einen ist eine reine Online-Nutzung möglich. Die Seiten wurden entsprechend für den mobilen Zugang via Handy extra sehr schlank gestaltet. Dies ist auch für alle nützlich, die keine Lust haben, sich eine unbekannte Software herunterzuladen (auch wenn ich sie für bedenkenlos halte). Für Android-Handys steht sogar eine eigene Version zum Download zur Verfügung. Des weiteren ist auch noch eine Verwendung auf dem Nintendo-DS möglich.

    Alles in allem gibt es viele positive Punkte, die mir zu dem Programm aufgefallen ist, und von nun an wird es wohl seinen Weg in meine tägliche Arbeit am Computer finden. Ich hoffe, daß Euch dieser Tipp auch etwas nützt und viel Spaß und schnellen Erfolg bringt!

    Sonntag, 7. März 2010

    Kalender

    Im japanischen Kalender wird etwas anders gezählt, als bei uns. Für uns sind die Monate deutlich einfacher zu lernen, als für die Japaner, wenn sie unsere Monatsnamen lernen müssen. Im Japanischen genügt einfach die Zahl gefolgt von 月 für Monat. Mai ist also 五月 「ごがつ」 oder November heißt 十一月 「じゅいちがつ」. Wir müssen also ledlich das japanische Zahlensystem lernen:
    1: 一 2: 二 3: 三 4: 四 5: 五 6: 六
    7: 七 8: 八 9: 九 10: 十 11: 十一 12: 十二
    Etwas schwieriger wird es allerdings leider bei den Tagen des Monats. Manche werden ganz regulär gebildet, indem einach an die Zahl des Tages noch das Wort für Tag 日 「にち」 angehängt wird. Es gibt allerdings Ausnahmen, und zwar leider in der Hälfte der Fälle.

    1日 「ついたち」
    2日 「ふつか」
    3日 「みっか」
    4日 「よっか」
    5日 「いつか」
    6日 「むいか」
    7日 「なのか」
    8日 「ようか」
    9日 「ここのか」
    10日 「とうか」
    14日 「じゅうよっか」
    19日 「じゅうくにち
    20日 「はつか」
    24日 「にじゅうよっか」
    29日 「にじゅうくにち

    Leider etwas umständlicher, aber wenn man nicht immer sagen will "Treffen wir uns am Vier März." kommt man nicht umhin, sich diese Ausdrücke einzuprägen. Besondere Vorsicht ist hier bei dem 4. und dem 8. des Monats geboten, die mit よっか und ようか sehr ähnlich klingen.

    Grundsätzlich kann man fast immer den Tag auch der Einfachheit halber einfach durch die Zahl und das Anfügen von 日 「にち」 ausdrücken, wie man es bei den "Nicht-Ausnahme-Fällen" tut. Lediglich zum ersten Tag des Monats ist es unabdingbar, ついたち zu sagen, da いちにち einfach "ein ganzer Tag" bedeutet.

    Dienstag, 2. März 2010

    Adjektive

    Adjektive stellen einen extrem wichtigen Bestandteil jeder Sprache dar. Sobald man einmal angefangen hat, sich mit seinen japanischen Freunden über alles mögliche zu unterhalten, wird man nicht umhin kommen, sich auch in diesem Bereich einen möglichst großen Wortschatz aufzubauen. Einen ersten Einstieg möchte ich heute mit dieser kleinen Liste geben.

    Grundsätzlich werden im Japanischen zwei Arten von Adjektiven unterschieden: die i-Adjektive und die na-Adjektive. Dies bezeichnet die Endung der jeweiligen Wörter und ist ein Hinweis darauf, wie das betroffene Substantiv angebunden wird, direkt oder mit einem Bindewort ().

    i-Adjektive


    よい
    gut

    いたい
    schmerzhaft

    うつくしい
    hübsch

    みにくい
    häßlich

    はやい
    schnell

    きたない
    schmutzig

    つよい
    stark

    よわい
    schwach

    ひどい
    furchtbar/grausam

    おおきい
    groß

    ちいさい
    klein

    くさい
    stinkend

    あつい
    heiß

    さむい
    kalt (Temperatur)

    あた(た)かい
    warm

    つめたい
    kalt (Gegenstand)

    すずしい
    kühl/frisch

    ながい
    lang

    みじかい
    kurz


    na-Adjektive


    ていねいな
    höflich

    しつれいな
    unhöflich (bekannt z.B. aus 「しつれいします!」

    ( だい ) すき
    lieben/mögen (hier ist es erforderlich, umzudenken: anders als bei uns ist dies kein Verb, sondern tatsächlich ein Adjektiv!)

    ( だい ) きらい
    hassen/nicht mögen (wie bei "mögen" steht für die Vorsilbe だい = 大 = "groß" und kann das Adjektiv verstärken: "nicht mögen" -> "hassen")

    じょうず
    geschickt (Dies werdet Ihr oft als Kompliment hören, sobald Ihr auch nur 2 Worte Japanisch von Euch gebt. Damit loben Euch die Japaner und sagen, wie gut doch Euer Japanisch schon ist!)

    しずか
    ruhig

    べんりな
    praktisch

    しょうじきな
    ehrlich

    はでな
    auffällig

    してきな
    poetisch

    Sonntag, 14. Februar 2010

    から und ので : Kausale Zusammenhänge im Japanischen

    Heute gibt es eine kurze Grammatik-Erklärung zur Bildung von kausalen Zusammenhängen. Wenn man einer Aussage noch eine Begründung hinzufügen möchte, stehen hierfür ein paar Konstrukte im Japanischen zur Verfügung, die ich hier kurz vorstellen möchte.


    • から = nachdem (+ て-Form)
    Diese Form ist sehr gebräuchlich und wird von der Bedeutung her so ähnlich wie "weil" verwendet. Ein Beispiel für den Einsatz von から ist dieser Satz:

    食べてから行く。 (Tabete kara iku.) "Nachdem ich gegessen habe, gehe ich."

    日本語を学んでから分かる。 (Nihongo o manande kara wakaru.) "Nachdem ich japanisch gelernt habe, verstehe ich." Diesen Satz könne man auch übersetzen mit "Weil ich japanisch gelernt habe, verstehe ich."

    いい天気から散歩をしたい。 (Ii tenki kara sampo o shitai.) Weil schönes Wetter ist, möchte ich spazieren gehen.

    • ので = weil (darum) 
    Das Bindewort ので bedeutet "weil". Allerdings sind die Satzkonstrukte etwas anders, als im Deutschen. Daher ist es möglicherweise einfacher, wenn man es mit "darum" übersetzt, und eine Nebensatzkonstruktion baut. Der Grund ist der, daß wir es gewohnt sind, weil so zu verwenden, daß wir zuerst den Effekt beschreiben, und danach mit "weil" die Ursache angeben.
    Im Japanischen wird dies genau umgekehrt eingesetzt, weswegen eine direkte Übersetzung mit "weil" schwierig ist, daher empfiehlt sich (gedanklich) die Konstruktion mit "darum". Der volle Satz entsteht also, indem man quasi sagt: Ursache + ので + Effekt. Auch hierzu ein paar Beispiele:

    ここは暑いので嫌いです。 (Koko wa atsui node kirai desu.) "Ich hasse es hier, weil es heiß ist." Hier sieht man, daß Satzanfang und Satzende genau umgekehrt sind, wie im Japanischen. Daherhilft die Übersetzung: "Hier ist es heiß, darum hasse ich es hier."

    So haben wir das Konstrukt Ursache + ので + Effekt auch im deutschen eingehalten. Da dies natürlich etwas unüblich und schwerfällig klingt, soll dies nur eine Hilfe sein, um die Verwendung von ので richtig zu verstehen. Beim Übersetzen sollte man schließlich dann doch darauf achten, die Bedeutung komplett wiederzugeben, aber dabei noch gutes Deutsch zu formulieren.

    Hier noch ein weiteres Beispiel:

    彼は面白いので好きです。 (Kare wa omoshiroi node suki desu.) "Ich mag ihn, weil er lustig ist." - Oder um die Reihenfolge aus dem japanischen Original-Satz widerzuspiegeln: "Er ist interessant, darum mag ich ihn."

    Wenn man sich das an ein paar Beispielen anschaut und verinnerlicht, wird man es schnell verstanden haben, und auf solche Umformulierungen verzichten. Man muß sich nur bewußt machen, daß man zuerst sagt, WAS passiert ist oder welcher Umstand gerade herrscht, und danach mit ので die Konsequenz daraus anfügt. Das ganze läßt sich auf eine ganz simple Formel herunterbrechen:

      Ursache + ので + Effekt

    Samstag, 30. Januar 2010

    Verben konjugieren - die beste Übersicht

    Um eine Sprache richtig sprechen zu können, ist es wichtig, daß man die nötigen Verben für jede Situation kennt, und diese natürlich auch noch richtig konjugieren kann. Schließlich wollen wir nicht klingen wie Tarzan, wenn wir japanisch sprechen: "Wollen Japanisch lernen. Sprechen mit Freunden kann. Geht nach Japan zum Urlaub gemacht. Geseht schönes Land. Viele Städt reisen." Kein sehr reizvoller Gedanke, oder?

    Anfangs wird man noch damit gelockt, daß die Konjugation japanischer Verben wunderbar einfach ist. Viele der lästigen Unterscheidungen, die wir aus dem Deutschen oder anderen westlichen Sprachen kennen, fallen einfach weg. Eine "ich - du - er/sie/es - wir - ihr - sie" Deklination gibt es nicht. Im Japanischen wird bei den Verben nicht nach Geschlecht unterschieden, geschweige denn nach Singular oder Plural. Wie einfach scheint es doch zuerst, wenn wir hören: Die einzige Unterscheidung die man wissen muß, läßt sich wie folgt darstellen:




    食べる positiv negativ
    Gegenwart/Zukunft 食べます 食べません
    Vergangenheit 食べました 食べませんでした



    Schaut auf den ersten Blick eigentlich ganz übersichtlich aus, nicht wahr? Lediglich positiv und negativ muß man unterscheiden? Und es gibt nur die zwei zeitlichen Unterscheidungen Gegenwart/Zukunft (praktischerweise die gleiche Form) und Vergangenheit? Ist ja großartig! - Tja, leider ist damit noch lange - und ich meine wirklich: LANGE - nicht alles gesagt. Warum? Das werdet ihr gleich merken...

    Diese 4. Unterscheidungen sind ein guter Anfang und jedem Anfänger beim lernen der japanischen Sprache bekannt. Eine Zeitlang ist das auch genug, aber es gibt noch vieles mehr zu wissen. Als erstes wären da natürlich die schon mehrfach erwähnten Höflichkeitsformen. Zusätzlich kommt noch eine kleine Tücke: alles was wir gewohnt sind, durch Modalverben auszudrücken, wird hier direkt ins Verb mit eingebaut und muß als eigene Verbform gelernt werden. Daher möchte ich kurz das schöne Beispiel von oben (食べる = essen) einmal vervollständigen. Plötzlich erweiter sich diese Tabelle dann wie folgt:

    食べる positiv negativ
    Gegenwart/Zukunft (masu-Form) 食べます 食べません
    Vergangenheit(masu-Form) 食べました 食べませんでした
    Gegenwart/Zukunft (plain-Form) 食べる 食べない
    Vergangenheit(plain-Form) 食べた 食べなかった
    Imperativ 食べろ 食べるな
    te-Form 食べて 食べなくて
    Conditional: PLAIN 食べれば oder 食べたら 食べなければ oder 食べれなかったら
    Conditional: FORMAL 食べましたら 食べませんでしたら
    Presumptive: PLAIN 食べるだろう 食べないだろう
    Presumptive: FORMAL 食べるでしょう 食べないでしょう
    Volational: PLAIN 食べよう
    Volational: FORMAL 食べましょう

    Und, sprachlos? Schaut schon etwas beängstigender aus, nicht wahr? Und es geht noch weiter. Wegen der Übersicht (ok, auch ein bißchen aus Faulheit) habe ich jetzt mal folgende Formen "unterschlagen": Potential, Passive, Causative, Causative Passive, Honorific, Humble.


    Aber keine Sorge, der Aufbau ist - einigermaßen - logisch und gut nachvollziehbar. Das wichtigste hierbei: eine gute Übersicht, die Euch beim Lernen unterstützt. Ohne diese Übersicht, wäre ich selbst nicht auf die Idee gekommen, was für Formen man alles lernen muß. Hierzu empfehle ich Euch ein phantastisches Buch: Der The Complete Japanese Verb Guide beinhaltet eine schnelle Referenz zu über 600 Verben und ist so ein perfektes Nachschlagewerk, solange diese Formen noch nicht ganz sitzen.

    Das Buch beginnt mit einer rund 20-seitigen Einleitung, in der kurz und übersichtlich die verschiedenen Formen erklärt werden, wie sie gebildet und wann sie angewendet werden. Diese Übersicht ist schon sehr hilfreich, aber unschlagbar ist auch der Teil, der danach kommt: Jedem der über 600 Verben ist eine komplette Seite gewidmet. Zunächst werden alle möglichen Formen tabellarisch aufgelistet, sodaß man sie schön und schnell einsehen kann. Um es dem Lernenden der Japanischen sprache zu erleichtern, ist die Übersicht dabei - anders als in meinem obigen Beispiel - komplett in Romaji gehalten. So läßt sich die Tabelle sehr einfach lesen und die Regelmäßigkeiten können so leichter erkannt werden. Zusätzlich gibt es aber die Grundform des Verbs in der original Schreibweise mit Kanji und Hiragana und die dazugehörige Übersetzung. Um einen noch größeren Lerneffekt zu haben, gibt es nach der Übersicht auch immer noch ein paar Beispielsätze, um die verschiedenen Formen im Einsatz zu sehen. Das hilft dabei, die verschiedenen Formen, die sich teilweise nicht direkt übersetzen lassen, besser zu verstehen. Also, keine Angst mehr vor den vielen verschiedenen Formen. Wenn man erstmal angefangen hat, macht es Spaß zu wissen, bald nicht mehr wie Tarzan zu klingen... ^^

    Montag, 18. Januar 2010

    Im Fokus: Japan - Themenwoche auf 3sat




    Hier eine kurze ganz aktuelle Information: Gerade habe ich zufällig entdeckt, daß es diese Woche eine Themenwoche "Im Fokus: Japan" im Fernsehen auf 3sat gibt. Jeden Abend in der Woche vom 18. bis 24. Januer 2010 gibt es hier Reportagen, Dokumentationen und Filme rund um's Thema Japan zu sehen. Auf der Webseite zur Themenwoche findet Ihr die Übersicht über das komplette Programm. In der Einleitung heißt es:
    Wie in kaum einer anderen modernen Industrienation werden in Japan Tugenden und Traditionen gepflegt. Doch zugleich heißt es in einem alten Sprichwort:

    "Das Neue kommt in Japan gleich nach dem Göttlichen".

    3sat widmet den verschiedenen Facetten und oft scheinbaren Gegensätzen Japans vom 18. bis zum 24. Januar 2010 eine Themenwoche mit mehr als 20 Dokumentationen, Reportagen und Spielfilmen.

    Sonntag, 17. Januar 2010

    家族 - Familienverhältnisse auf Japanisch 「かぞく」

    Heute möchte ich Euch endlich mal wieder ein paar Vokabeln präsentieren, die Ihr brauchen könnt, sobald Ihr einem Japaner etwas über Eure Familie erzählen wollt. Ein kleiner Unterschied zu den deutschen Bezeichnungen besteht darin, daß Ihr z.B. bei Geschwistern im Wort gleich mit angebt, ob diese älter oder jünger sind, anstatt das wie bei uns durch ein zusätzliches Adjektiv klar zu machen. Des weiteren dürfen wir nicht vergessen, daß die Höflichkeitsformen immer eine große Rolle spielen, so macht es also einen Unterschied, ob Ihr beispielsweise von Eurer eigenen Mutter, oder der Mutter Eures Gesprächspartners sprecht. Doch genug der Vorrede, ohne große Umschweife hier jetzt also die nötigen Vokabeln, um über die Verwandtschaft zu sprechen.


    家族
    かぞく
    Familie

    おたくの。。。
    Deine...

    はは
    meine Mutter
    お母さん
    おかあさん
    Deine Mutter

    ちち
    mein Vater
    お父さん
    おとうさん
    Dein Vater
    兄弟
    きょうだい
    meine Geschwister
    ご兄弟
    ごきょうだい
    Deine Geschwister

    あに
    mein älterer Bruder
    お兄さん
    おにいさん
    Dein älterer Bruder

    あね
    meine ältere Schwester
    姉絵さん
    あねえさん
    Deine ältere Schwester

    おとうと
    mein jüngerer Bruder
    弟さん
    おとうとさん
    Dein jüngerer Bruder

    いもうと
    meine jüngere Schwester
    妹さん
    いもうとさん
    Deine jüngere Schwester
    家内
    かない
    meine Ehefrau
    奥さん
    おくさん
    Deine Ehefrau

    おっと
    meine Ehemann
    ご主人
    ごしゅじん
    Dein Ehemann
    息子
    むすこ
    mein Sohn
    息子さん
    むすこさん
    Dein Sohn

    むすめ
    meine Tochter
    娘さん
    むすめさん
    Deine Tochter
    祖母
    そぼ
    mein Großmutter
    お祖母さん
    おばあさん
    Dein Großmutter
    祖父
    そふ
    meine Großvater
    お祖父さん
    おじいさん
    Deine Großvater
    叔母
    おば
    mein Tante
    叔母さん
    おばさん
    Dein Tante
    叔父
    おじ
    meine Onkel
    叔父さん
    おじさん
    Deine Onkel


    Man kann leicht erkennen, daß der Unterschied nur sehr klein ist, wenn Ihr von den eigenen Verwandten oder denen Eures Gegenübers sprecht. Oft genügt es schon, einfach ein さん anzuhängen. Nur bei wenigen Ausnahmen werden andere Vokabeln verwendet.

    Zum Schluß noch ein paar letzte Vokabeln, die nicht in die Tabellen-Logik oben gepaßt haben:
    • いとこ = Cousin/Cousine (hier wird die unterscheidung nur durch die Kanji klar - die Hiragana-Schreibweise und Aussprache ist für alle gleich - soweit ich das gefunden habe)
    • 彼氏  =  かれし ist das gleiche wie ボーイフレンド (boyfriend), also der Freund (nicht 友達) oder Geliebter
    • 彼女  =  かのじょ ist dementsprechend die Freundin (in einer Beziehung). Das Wort  かのじょ  kann aber ganz einfach auch nur "sie" bedeuten, wenn es einfach nur um ein Mädchen geht, das nicht zwangsläufig "DIE Freundin" sein muß.

    Samstag, 16. Januar 2010

    Info-Sammlung Japan Almanach



    Kürzlich bin ich auf eine schöne Seite gestoßen, die allerlei Infos zu vielen verschiedenen Japanbezogenen Themen hat: Japan-Almanach. Dies ist keine kommerzielle Seite, sondern von einer einzelnen Privatperson geschrieben, die unter dem Namen Tabibito unterwegs ist. Zur Selbstbeschreibung möchte ich hier kurz von seiner Seite zitieren:
    "Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Ein kluger Kopf bemerkte einmal: "Touristen wissen nicht, wo sie waren - Reisende wissen nicht, wohin sie gehen". Die Grenze zwischen "Tourist" und "Reisender" ist verschwommen, und Tourismus an sich auch keine schlechte Sache, doch diesen Spruch kann ich nachvollziehen."
    (von: http://www.tabibito.de/about.html)
    Hier habt Ihr die Möglichkeit, Euren Lesedurst zu stillen, bis ich wieder dazu komme, hier ein paar neue Tipps zum Japanischlernen zu schreiben. Viel Spaß und danke an Tabibito für das Aufnehmen in die Blog-Liste! ありがとうございます!

    Samstag, 9. Januar 2010

    Jetzt wird's ernst: KANJI

    Ganz am Anfang hatte ich bereits etwas über die japanische Schrift geschrieben. Als erstes lernt man die japanischen Silbenalphabete Hiragana und Katakana, um die ersten Schritte in die fremde Sprache zu machen. WIr haben bereits festgestellt, daß die Silben hilfreich sind, um sich die japanischen Vokabeln leichter merken zu können. Bisher haben wir dabei noch einen großen Bogen um die Kanjis gemacht, also um die chinesischen Schriftzeichen, die vielen Angst und Schrecken einjagen. Wenn man diese Angst allerdings erstmal überwunden hat, wird man schnell den Nutzen verstehen und sich damit vielleicht etwas motivieren können, diesen essentiellen Bestandteil der japanischen Sprache, Schrift und Kultur zu lernen. Spätestens sobald man mit seinen neu erlangten Hiragana-Kenntnissen erwartungsvoll ein Buch oder eine Zeitung auf japanisch aufschlägt, wird einem schnell bewußt, daß man nicht umhin kommt, die Kanjis auch noch zu lernen.



    Kanji für "Ai" = "Liebe"



    Gleich mal eine gute Nachricht zu Anfang: das Lernen der Kanjis ist kein Ding der Unmöglichkeit. Anfangs ist man zwar leicht verschreckt, wenn man die scheinbar unzähligen Zeichen sieht, die wahnsinnig komplex sind, alle irgendwie gleich aussehen, und auch noch bis zu drei verschiedener Lesungen haben. Mein Tipp: nicht abschrecken lassen - freut Euch statt dessen lieber darauf, irgendwann diese wunderschönen Zeichen verstehen zu können, und nicht mehr trotz Eurer Japanisch-Kenntnisse wie ein Blinder über die japanische Literatur oder durch einen städtischen Schilderwald zu laufen. Zunächst mal ein paar grundlegende Infos zur Einleitung:

    1. Warum benutzendie Japaner die chinesischen Schriftzeichen?
    Im japanischen gibt es sehr viele Begriffe, die gleich klingen, sogenannte Homonyme. Aus dem Kontext wird zwar in der Regel klar, worum es geht - insbesonder während der Konversation, da Japaner natürlich nicht sagen "Ich meine jetzt dieses Wort, für das das Kanji verwendet wird, welches die Bedeutung hat..." Aber wir überall auch gibt es elliptische (verkürzte) Sätze, Ausrufe, Schilder, Schlagzeilen oder sonstige Gelgenheiten, in der Worte möglicherweise nicht in ausreichendem Kontext auftreten, um sofort am Wortklang zu wissen, worum es geht. Die Kanjis, die aus den chinesischen Schriftzeichen entstanden sind, und daher wie Pictogramme jeweils eine bestimmte Bedeutung haben, erleichtern das Lesen (wenn man sie erstmal gelernt hat) und helfen, auf den ersten Blick bereits erkennen zu können, worum es eigentlich geht. Hier ein paar Beispiele für Homonyme, die dank der Kanji sofort leicht unterschieden werden können:
    • こい (koi) = (Liebe) oder (Karpfen)
    • いる (iru) = 射る (schießen) oder 入る (hineingehen/betreten) oder 要る (brauchen/benötigen)
    •  あう (au) = 会う (treffen) oder 合う (passen)
    Mal ehrlich: es ist schon ganz gut zu wissen, ob Euch Euer bester Freund erzählt, daß er einen neuen Fisch (Karpfen) oder eine neue Liebe gefunden hat, oder?  ><


    2. Was hat es mit den verschiedenen Lesungen auf sich? 
    Jedes Kanji hat mehrere verschiedene Lesungen. Dies hängt davon ab, in welchem Zusammenhang und an welcher Stelle im Wort das Kanji steht. Hierbei wird die ON- und die KUN-Lesung unterschieden. Dieses Thema ist reichlich komplex, und hat historischen Ursprung. für den Anfang soll es für uns einfach erstmal genügen, zu wissen, daß es unterschiedliche Lesungen gibt - teilweise leider von zwei bis zu zehn verschiedenen. Auch hierfür ein paar Beispiele:
    •  (Tag/Sonne)
      • (bi) in 木曜 (mokuyôbi = もくようび = Donnerstag) 
      • oder  (ni) in  本 (nihon = ほん = Japan)

    •  (Buch/Ursprung) 
      • ほん (hon) in 日 (nihon = にほん = Japan) 
      • oder もと (moto) wie im Familiennamen 山 (Yamamoto = やまもと)

    •  (Jahr)
      • とし (toshi) in 今 (kotoshi = ことし = dieses Jahr) 
      • oder ねん (nen) in 享年 (kyônen = きょうねん = letztes Jahr)


    3. Besteht überhaupt eine Chance, das jemals lernen zu können?
    Die Antwort ist genauso einfach wie ermutigend: NATÜRLICH! ^^
    Klar, wenn man die vielen komplizierten Strichfolgen sieht und hört, wie unterschiedlich das alles eingesetzt wird, ist es schwer vorstellbar, die Kanjis einmal bewältigen zu können, aber das ist der falsche Ansatz. Das Japanese Ministry of Education hat 1945 ein eine Liste mit 1850 Zeichen entwickelt, genannt Toyo Kanji, die alle Zeichen beinhalten sollte, die für die schriftliche Kommunikation nötig sind. 1981 wurde die Liste erweitert auf 1945 Zeichen und umbenannt in Joyo Kanji. Bis zum Ende der 6. Klasse in Japane haben alle Schüler diese Liste an Kanjis gelernt, damit sie sich sicher im Alltag (schriftlich) ausdrücken (und lesen) können. Diese Zahlen mögen abschreckend sein, aber wenn man erst einmal angefangen hat, sieht man, daß das Ziel nicht in so unerreichbarer Ferne ist, wie zuerst angenommen. In der ersten Klasse werden 80 Kanjis gelehrt und gelernt, und sobald Ihr die schonmal drin hat, müßt Ihr Euch nur sagen "Wow, schon rund 5%!"


    4. Und wie fange ich an?
    Hierfür gibt es glücklicherweise viele verschiedene Hilfsmittel. Das Lernziel besteht dabei jeweils aus drei Elementen:
    • das Kanji und seine Bedeutung erkennen, wenn man es irgendwo sieht
    • das Kanji selbst schreiben können
    • wissen, wie man das Kanji lesen muß

    Um das alles in den Kopf zu bekommen, muß man ständig üben und wiederholen, und dabei jeden dieser Bereiche trainieren. Eine hervorragende Hilfe bietet hier die Nintendo-DS-Lernsoftware My Japanese Coach, die ich bereits vorgestellt hatte. Hier werden die wichtigsten Elemente hervorragend trainiert. Anhand verschiedener Spiele werden nach und nachdie Kanjis trainiert. Ein Punkt, der hier besonders hilfreich ist: Dank des TouchScreens des Nintendo DS(i) hat man die Möglichkeit, nicht nur das Lesen, sondern auch das Schreiben zu trainieren. In extra dafür vorgesehenen Kanji-Lektionen, die zwischen den anderen Grammatik- und Vokabel-Lektionen verteilt sind, lernt man hier nach und nach jeweils 10 neue Kanjis pro Lektion, wodurch man schnell Fortschritte macht. Anhand von Beispielsätzen und Übungen wird das neu gelernte Wissen dabei gut trainiert.

    Wer keinen s Nintendo DS(i) zur Hand hat, muß aber nicht verzagen. Es gibt natürlich auch noch die ganz klassischen Systeme, um Kanjis zu lernen. Eine der häufigsten Methoden ist wohl die Verwendung von Flash-Cards. Diese kann man sich selbst erstellen, oder bereits vorgefertigte kaufen, die nochmal ein paar Zusatz-Informationen enthalten. Ich habe mir hierzu "Kanji Cards: 1" besorgt. Die Karten sind sehr schön übersichtlich aufgebaut und in einem angenehmen Format für die Jackentasche, sodaß man leicht im Zug oder an der Bushaltestelle ein paar Kanji wiederholen kann. Auf den Karten sind die Kanji mit ihrer Bedeutung sowie den verschiedenen Lesungen erklärt. Dazu gibt es ein paar Beispiele, in welchen Worten das Kanji verwedendet wird - man kann also gleich noch sein Vokabular aufbessern damit. Außerdem ist noch die Strichfolge angegeben, damit man weiß, wie man das neu zu lernende Kanji schreiben muß.

    Wer hiermit immer wieder übt und lernt, wird schnell die ersten Erfolge erkennen können. Die Belohnung ist das Erfolgserlebnis, das man hat, wenn sich plötzlich der Nebel lichtet und man auf Schildern oder Straßenkarten, die vorher nur ein reiner Hieroglyphen waren vereinzelte Worte oder Namen lesen kann. Daher empfehle ich, den Ruf des Schreckgespenstes, den Kanjis mit sich tragen, so schnell wie möglich abzulegen, und das ganze eher als lohnende Schatzsuche zu betrachten. So kann man es schaffen, die Motivation aufrecht zu erhalten und schließlich dem Ziel immer näher zu kommen, irgendwann tatsächlich Japanisch zu verstehen und sogar lesen zu können!

    Mittwoch, 6. Januar 2010

    Japan in Bildern

    Ich hatte vorher bereits einmal erwähnt, daß es nicht genug ist, nur die Vokabeln zu lernen und jedes Wort eins zu eins übersetzen zu können. Um wirklich Japanisch sprechen und verstehen zu können, muß man sich der gesamten Kultur öffnen und die Denkweise verstehen. Wer all sein "Wissen" nur aus Mangas, Cosplay-Parties, Sushi-Restaurants und Yakuza-Filme aus den Achtzigern hat, wird nur ein sehr verzerrtes, von Vorurteilen und Clichés bestimmtes Bild haben. Aber ich denke, das weiß jeder selbst, und wer sich mit Japanisch und der japanischen Kultur beschäftigt, dem ist bewußt, daß dies zwar Bestandteile sind, aber nur einen kleinen Teil ausmachen.

    Am Besten lernt man die Kultur natürlich vor Ort kennen. Leider ist es nicht immer so einfach möglich, nach Japan zu fahren und dort mit den Einheimischen durch die Gegend zu ziehen, so gerne man es sich vielleicht auch wünschen mag. Um trotzdem ein bißchen abtauchen zu können, gibt es wunderschöne Bücher und Bildbände, von denen ich hier einen besonders vorstellen möchte.


    Der Bildband mit dem schlichten Titel "Japan" vom Bruckmann Verlag ist ein Buch, mit dem man herrlich in die Schönheit dieses Landes abtauchen kann. Andere Bildbände sind oftmals gefüllt mit Bildern, wie man sie von Postkarten her kennt. Beschauliche Tempelanlagen, weite Panorama-Aufnahmen von Landschaften, die im Nebel versinken, oder Sonnenaufgäne über den Dächern der Städte sind dort oft dominant. In diesem Buch jedoch wird mehr Wert darauf gelegt, das quirlige Leben und die unterschiedlichen Lebensweisen - zwischen Tradition und High-Tech - darzustellen. Viele der Fotos sind einfach mitten aus dem Leben gegriffen und zeigen viele Menschen, die ihrem Alltag nachgehen.Der begleitende Text ist nicht geprägt von trockenen Fakten und einer geschichtlichen Informationsflut. Statt dessen erhält der Leser und Betrachter immer kurze Einblicke in das wirkliche Leben der Japaner. Es geht dabei um Charaktere, um Schicksale, und um persönliche Erlebnisse. Dabei begleitet man zwei Protagonisten auf ihrer Reise durch Japan, und erhält dadurch eine viel lebendigere und spannendere Schilderung der Erlebnisse auf ihrer Reise durch's Land. So erfährt man also beispielsweise von Yukikos Aufregung, als sie endlich einen prachtvollen Kimono tragen darf, der ihr umständlich angezogen wird, oder wie Kenji in der überfüllten U-Bahn von Tokyo die hektische Außenwelt ausblendet und sich in seinen Manga vertieft.

    Das Buch hat mit seinen rund 30cm x 30cm ein stattliches Format, wodurch die wunderschönen Fotografien besonders gut zur Geltung kommen. Das einfach Durchblättern und Betrachten der Bilder läßt einen schon in die Kultur abtauchen und zu träumen anfangen. Die Texte dazu sind informativ, ohne dabei langweilig zu werden und helfen gut dabei, einen Eindruck zu bekommen, wie sich diese Kultur "anfühlt". Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und kann es nur jedem ans Herz legen, der sich für Japan interessiert und Lust hat, dem hiesigen Alltag ein bißchen zu entfliehen und in diese fremde Kultur abzutauchen.

    Eine kleine Information noch zum Schluß: am Ende des Buches kann man über den Autor der Buches, Hans Sautter, nachlesen, daß er während der Arbeit an diesem Bildband an einem Krebsleiden erkrankte. Daraufhin "begann er mit einer Intensität zu fotografieren, als würde jedes Bild sein letztes sein" (Zitat aus dem Buch). Und genau diese Intensität spürt man sehr deutlich beim Betrachten dieser Bilder, was zu einem fantastischen Gesamtergebnis geführt hat. (PS: Inzwischen geht es ihm schon wieder besser, nach einer Operation konnte er sich inzwischen wieder erholen, ohne daß sich der Krebs wieder gemeldet hat.)




    Impressionen aus "Japan"
    Fotos © Hans Sautter/ Bruckmann-Verlag