Mittwoch, 30. März 2011

Ab nach Japan - und dann?

日本ようこそ!


Das letzte Mal habe ich geschrieben, was man für Möglichkeiten hat, um für längere Zeit in Japan zu sein. Hat man die Visumsfrage erst einmal geklärt und sich für diesen Schritt entschieden, gibt es noch eine Reihe weiterer Dinge, mit denen man sich auseinander setzen muß. Dieses Mal möchte ich ein paar wichtige Links und Adressen vorstellen, die einem die ersten Tage und Schritte in Japan erleichtern können.

Vorwort
Viele der Tipps, die ich hier präsentiere, sind vor allem dann interessant, wenn man sich dafür entschieden hat, nach Osaka, Kyoto, Kobe oder eine andere Stadt in der Kansai-Region zu ziehen. Das es mich selbst hierher verschlagen hat, kann ich hier meine Erfahrungen aus erster Hand präsentieren, alles andere wären nur "aufgewärmte" Infos, die ich selbst nur aus dem Internet zusammenkopieren müßte. Daher hoffe ich, daß mir die Leser verzeihen, die es eher nach Tokyo, Fukuoka, Sapporo oder sonstwohin verschlägt, und trotzdem etwas Spaß beim Lesen haben oder die eine oder andere nützliche Information finden.


WG's in Japan

Wer sich dazu entschlossen hat, das "wirkliche Leben" in Japan auszuprobieren, muß sich zunächst einmal eine Bleibe suchen. Wer dabei möglichst schnellen und nahen Kontakt zu den "Einheimischen" sucht, ist vermutlich am Besten mit einer WG beraten. In Japan sind WG's zwar bei weitem nicht so populär, wie in Deutschland, aber ganz fremd ist dieses Konzept auch im Land der aufgehenden Sonne nicht. Ein Link, der ganz nützlich bei der Suche ist, ist:
Verteilt über ganz Japan kann man hier seine Suche immer weiter verfeinern, angefangen bei der gewünschten Region bis hin zur gewünschten Stadt, und sehen, ob man jemanden findet, der nach neuen Mitbewohnern sucht. Die Fülle der Anzeigen ist überraschend groß - die Resonanz allerdings meiner Erfahrung nach eher gering. Überlegt Euch gut, was Ihr sucht, und in welcher Sprache Ihr Eure Anfrage verfassen wollt. Viele der Anzeigen existieren nur auf Japanisch, weswegen es ratsam ist, Euch von jemandem helfen zu lassen, der wirklich fit in der Sprache ist (am Besten von einem Japaner), sofern Eure eigenen Kenntnisse noch nicht ausreichen sollten.

Wohnen auf eigene Faust

Wer keine Lust auf eine WG hat, lieber die Privatsphäre einer eigenen Wohnung sucht, oder einfach anders nicht fündig wird, der kann natürlich sein Glück allein in einer Wohnung versuchen. Entweder man mietet sich ein eigenes, kleines Apartment (größer als 1DK ist für eine einzelne Person in Japan eher unüblich - also 1 Zimmer mit einer Wohnküche), was den Vorteil hat, daß man die meisten Freiheiten hat. Man ist vom Ort her am wenigsten gebunden, und kann wirklich relativ frei wählen, WO man wohnen möchte - denn freistehende Wohnungen gibt es an fast jeder Ecke! Zudem bekommt man gleich einen Eindruck davon, was es heißt, alleine seinen eigenen Alltag hier zu gestalten, ohne sich nach irgendwem anders richten zu müssen. Allerdings kommt diese Freiheit natürlich auch mit einem Preis: Die Organisation gestaltet sich mitunter als schwierig - auch hier ist Hilfe vor Ort (z.B. durch Freunde) angeraten - und die Mieten (sowie weitere ominöse Kosten, wie Schlüsselgeld und Geschenkgeld) sind natürlich in der Regel teurer, als in einer WG. Außerdem muß man sich in diesem Fall auch allein mit den japanischen Mietverträgen herumschlagen (ich mußte z.B. unterschreiben, daß ich keinen Müll aus dem Fenster werfe, und keine merkwürdigen Sachen hinausbrülle - auf was für Ideen manche Leute aber auch kommen... ^^).

Monthly Mansions

Eine alternative dazu bieten die sogenannten "Monthly Mansions". Im Gegensatz zu Hotels und Jugendherbergen werden diese - wie der Name schon sagt - auf Monatsbasis gemietet. (Es gibt auch "Weekly Mansions", die man - na, wer weiß es? - entsprechend für eine oder mehrere Wochen mieten kann.) Hier bekommt man in der Regel ein bereits fertig ausgestattetes, möbliertes Zimmer, im Idealfall ist sogar schon Internet vorhanden, sowie Strom, Wasser und Gas. Oft findet man hier Gemeinschaftsduschen, gemeinsam genutzte Küchen, oder auch münzbetriebene Waschmaschinen für die Allgemeinheit vor. Hier sind vor allem andere Ausländer anzutreffen, die ihrerseits für einige Zeit in Japan sind, sodaß man schnell Anschluß finden und Erfahrungen austauschen kann. Dies kann natürlich besonders hilfreich sein, wenn die eigenen Japanischkenntnisse noch in den Kinderschuhen stecken. Ich selbst habe diese Art des Wohnens nicht ausprobiert. Es ist zwar sicherlich ein einfacher Einstieg und erleichtert einem die ersten Gehversuche in diesem Land enorm, allerdings ist meine Befürchtung, daß das "Reise-Feeling" nicht ganz verloren geht, da mich die Atmosphäre doch sehr an eine Jugendherberge erinnert. Dieses Empfinden ist aber natürlich ganz persönlich, und es kann gut sein, daß jemand anders absolut glücklich mit dieser Lösung ist - es muß also jeder für sich herausfinden, was man will.


"Hier habe ich noch eine schöne Wohnung für Sie..."

In jedem Fall empfiehlt sich die Wohnungssuche mit Hilfe eines Maklers. Auch diese gibt es hier wie Sand am mehr, und entsprechend ist es nicht verwunderlich, daß sie sich große Mühe geben, um einen bei der Wohnungssuche zu unterstützen. Nachdem man sich selbst ein paar Rahmenbedingungen überlegt hat (Miete, Größe, Lage), empfehle ich, mit diesen Vorstellungen zu einem Makler zu gehen, und sich einfach eine Reihe von Wohnungen anzuschauen, bis man das Domizil gefunden hat, indem man sich wirklich zu Hause fühlen kann.

An dieser Stelle ein ganz wichtiger Rat von mir: sucht wirklich gründlich und nehmt Euch ausreichend Zeit! Mietet Euch z.B. für die ersten Tage in einem Weekly Mansion ein, dann habt Ihr am wenigsten Streß. Von dort klappert verschiedene Makler und Wohnungen ab - Ihr müßt hier (und wollte hier) für eine längere Zeit leben, also wäre es schade, wenn Ihr Euch diese Erfahrung dadurch "kaputt" machen würdet, daß Ihr Euch ungeduldig für eine Wohnung entscheidet, und es danach jeden Tag bereut!

Wie gesagt gibt es haufenweise Makler, die nur darauf warten, Euch eine Wohnung anzudrehen. Eine meiner Meinung nach gute Adresse, besonders auch für Ausländer gut geeignet, ist diese:
Die Seite umfaßt sowohl Monthly Mansions, wie auch Apartments jeder Größenordnung, jeder Preisklasse und in jeder Lage. Die Suchfunktion ist sehr praktisch gestaltet, da man viele Kriterien (Größe, Bahnhofsnähe, Internet inklusive, Geschenkgeld, etc.) bereits von vornherein heraus filtern kann. (Wie gesagt, wer in einer anderen Stadt sucht, muß sich bitte selbst schlau machen. ごめんね!)


"... bißchen leer hier..."

Hat man sich schließlich entschieden und ein neues Zuhause gefunden, geht es daran, sich einzurichten. Im Falle der "Mansions" wird man nicht so viele Dinge brauchen, aber steht man vor einem leeren Apartment, muß man ein paar Dinge tun, um sich dort auch wohl zu fühlen. Ein paar Möbel müssen her, doch woher nehmen, wenn nicht stehlen - und das am Besten, ohne das Budget zu sprengen? Keine Sorge, auch hierfür gibt es Abhilfe. Die erste Möglichkeit:  
Ja, Schweden hat auch seinen Weg nach Japan gefunden. Das bekannte Möbelhaus bietet auch hier alles, was man für den Alltag braucht. In Osaka ist es sehr gut mit dem kostenlosen (!) Shuttlebus zu erreichen, der von Umeda oder Namba aus direkt zum Einrichtungshaus fährt, und einen auch wieder zurückbringt. Auf der Webseite finden sich die aktuellen Busfahrzeiten, Lagepläne, und die Möglichkeit, schonmal online ein bißchen zu stöbern.

Wem das noch zu teuer ist, der kann auf second-hand Ware zurückgreifen. "Des einen Leid ist des anderen Freud", wie es so schön heißt. Ohne schadenfroh sein zu wollen, ist es trotzdem schön, daß es für Sparfüchse etwas gibt, worauf dieses Sprichwort genau zutrifft. Das Stichwort heißt: Sayonara-Sales. Viele Leute ziehen aus oder um, viele Ausländer müssen (manche wollen vielleicht?) sogar zurück in ihr Heimatland, und lösen ihre Existenzen auf. Im Internet finden sich viele Seiten, die ununterbrochen aktualisiert werden. Hier findet man eigentlich so gut wie alles, von Betten zu Futons, von Couches zu Stühlen und Tischen, von Töpfen bis Lampen, von Fernsehern bis DVD-Playern, Waschmaschinen, Kühlschränke, Gitarren, Fahrräder, Regale... einfach alles, was sich eben so ansammelt. Das Gute: die Leute haben mit diesen Dingen selbst gelebt, also ein eigenes Interesse daran gehabt, die Dinge in gutem Zustand zu halten. Hier kriegt man wirklich so gut wie alles, was man braucht, um sich neu einzurichten, und das für einen Spottpreis - oder manchmal (wenn die Zeit drängt) kriegt man die Sachen oftmals (gegen Abholung) sogar umsonst. Hier ein paar der besten Adressen (im Raum Osaka), die ihr natürlich auch selbst nutzen könnt, wenn ihr eines Tages wieder zurück müßt:
und etwas allgemeiner (nicht nur auf Kansai/Osaka beschränkt):
Ein Blick lohnt sich allemal, und die Leute sind dankbar und froh, wenn Ihr Ihnen die Sachen abnehmt. Ach ja, eine kleine Anmerkung noch: nicht nur Möbel, auch einen Schritt vorher lohnt sich bereits ein Besuch dieser Seiten, da hier auch Wohnungsanzeigen zu finden sind!

Und zu guter Letzt noch ein Tipp für alle Osaka-Reisenden: Schaut doch mal bei

vorbei. Dort helfen wir Euch "live" und vor Ort bei allem, was so anfällt, wenn Ihr Euch hier Euer neues Leben aufbauen wollt, bei allem was anfällt: Wohnungssuche, Sprachschule, Miethandy, etc. Wir freuen uns auf Euch.

Jetzt wünsche ich allen, die bis hier gelesen haben, viel Spaß beim Umziehen! ^^ 楽しんで!

Ab nach Japan - aber wie?

ドイツさようなら!


Die Koffer sind gepackt, die Wohnung gekündigt, die Abschiedsfeier mit den Freunden war phantastisch, und nun steht man am Flughafen, um sein neues Leben in Japan anzufangen...

Halt, hier fehlen ein paar wichtige Vorbereitungen!
Heute möchte ich ein bißchen darüber schreiben, was man alles beachten muß, wenn man sich für den Schritt entschieden hat, für längere Zeit zu gehen.


"Ich hau mal eben ab..."
Option 1: Der "fortgeschrittene" Tourist

Wenn man einmal für längere Zeit in Japan wohnen möchte, hat man verschiedene Möglichkeiten, um diesen Schritt einmal auszuprobieren. Bevor man diese Entscheidung endgültig macht und alle Zelte in der Heimat abbricht, empfehle ich, vorher einmal in das neue Leben "reinzuschnuppern", und sich sozusagen eine Runde "Japan Light" anzusehen. Hierfür kann man einfach mit einem ganz normalen Touristenvisum einreisen, was einem einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ermöglicht. Dieser Zeitraum ist lang genug, um nicht in das typische "Touristen-Gefühl" hineinzurutschen - ich setzte hier einfach mal ganz frech voraus, daß wer sich dazu entscheidet, für länger hier zu sein, die reguläre Touristen-Erfahrung bereits gemacht hat. Klar, wenn man diese 90 Tage nutzt, um jeden Winkel des Landes zu bereisen, wird kaum ein Heimatgefühl aufkommen. Darum empfehle ich, sich "zum Ausprobieren" für eine Stadt der Wahl zu entscheiden, und sich dort für diese 3 Monate häuslich niederzulassen. Dadurch hat man die Gelegenheit, ein bißchen den ganz gewöhnlichen Alltag kennen zu lernen: Einkaufen gehen, die eigene Wohnung putzen (statt abends ins fertig gemachte Hotelzimmer zurückzukommen), Waschen, Freunde treffen, etc. Außerdem kann man dabei einmal sehen, wieweit einem die bisherigen Japanischkenntnisse schon helfen, und wo noch dringend Aufholbedarf besteht.

Für das Touristen-Visum ist nichts besonderes zu beachten. Wenn man das nötige Kleingeld zusammengespart hat, und es die derzeitige Lebenssituation erlaubt, sich eine dreimonatige Auszeit zu gönnen, ist diese Version ein guter Einstieg, um zu testen, ob man sich ein Leben für längeren Zeitraum in diesem Land vorstellen kann. Einziger Haken an der Sache: Als Tourist ist es einem verboten, in Japan zu arbeiten oder zu jobben! Ihr solltet also vorher Euer Sparschwein ordentlich mästen, bevor Ihr so eine Reise antretet.

Wer allerdings hierbei bereits den Kulturschock erleidet, schon nach allzu kurzer Zeit bereits keinen Reis mehr sehen kann, oder wegen Kommunikationsschwierigkeiten oder sonstiger Probleme von einem Frustmoment in den nächsten stolpert, dem würde ich davon abraten, eine lange Zukunft in diesem Land in Erwägung zu ziehen. Wer allerdings jetzt erst "Blut geleckt" hat, und nach diesen drei Monaten schon traurig ist, dieses Land verlassen zu müssen, dem bieten sich einige Möglichkeiten, nach Japan zurückzukehren.


Osaka Universität
Option 2: Der Student

Wer im richtigen Alter ist, kann versuchen, einen Platz an einer Uni in Japan zu ergattern, und sich hier dem Studium zu widmen. Der Vorteil davon ist, daß man als Student ein entsprechendes Visum erhält, was einem Aufenthalt von bis zu mehreren Jahren (ich glaube ca. 3 oder 4?) ermöglicht. Obendrein ist es an einer Uni vermutlich leicht, Anschluß und neue Freunde zu finden, und sich voll und ganz der Kultur zu widmen, und so schnell Fortschritte zu machen. Die Kehrseite sind zum einen die hohen Kosten, die mit einem Uni-Besuch in Japan verbunden sind (die vermutlich über die deutschen Studiengebühr-Diskussionen bloß lachen können).

Ich selbst habe diese Erfahrung leider nicht gemacht, aber wenn sich jemand hierzu äußern will oder anderen Lesern seine Erfahrungen oder Infos mitteilen möchte, würde ich mich über entsprechende Kommentare freuen.


Kleines Budget: "Working Holiday Maker"

Option 3: Der "Working Holiday Maker"

Eine weitere, sehr interessante Möglichkeit bietet sich in Form des "Working Holiday Visums" an. Japan hat mit Deutschland (und noch einigen anderen Ländern mit teilweise leicht unterschiedlichen Details) ein Abkommen für junge Leute, die interessiert am Kulturaustausch sind und sich zu diesem Zweck für die Dauer bis zu einem Jahr im entsprechenden Land aufhalten möchten. Um dieses Visum zu erhalten, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Hierzu zählt als Erstes: Die Bewerber dürfen höchstens 30 Jahre alt sein - danach ist dieser Zug abgefahren. Ja, richtig, mit 30 kann man sich auch noch bewerben, solange das Visum VOR dem 31. Geburtstag ausgestellt wird. Dadurch kann sich gegebenenfalls alles nach hinten verschieben: ab dem Ausstellungsdatum hat der Antragsteller 1 Jahr Zeit, die Reise ANZUTRETEN. Die Visumsdauer von einem Jahr läuft dann ab der Ankunft in Japan, wodurch man also im extremsten Fall nach der derzeitigen Regelung mit 32 Jahren noch als Working Holiday Maker in Japan sein kann.

Neben dem Alter gibt es noch einige andere Anforderungen, die man erfüllen muß, um dieses Visum zu erhalten. Bei der Beantragung des Visums ist nachzuweisen, daß man genug Geld auf der hohen Kante hat, um die erste Zeit in Japan auch zu überleben (ohne Japaner überfallen oder anbetteln zu müssen). Man sollte also rund 2000Euro gespart haben, wenn man das Visum beantragt. Außerdem benötigt man eine Auslandskrankenversicherung für die komplette Reisedauer, sowie ein Hin- und Rückflugticket. (Sollte man noch keinen Rückflug gebucht haben, erhöht sich lediglich die Summe, derzeit um rund 1200 Euro, die man bei Antragstellung auf dem Konto vorweisen muß, um sicherzugehen, daß der/die Reisende auch genug Geld hat, um das Land wieder verlassen zu können, wenn seine/ihre Zeit abgelaufen ist). Des Weiteren gibt es noch ein paar Formulare auszufüllen und weitere Dokumente einzureichen: Ein sehr abstrakter Lebenslauf, der eigentlich nur die bisherigen Eckdaten der Ausbildungslaufbahn und bisherigen Arbeitgeber enthält, ein (nicht verpflichtender!) Plan, wie man gedenkt, dieses eine Jahr in Japan zu gestalten (hier sollte man darauf achten, deutlich zu machen, daß man sehr daran interessiert ist, diese Kultur kennenzulernen), und ein ca. eine Seite langes Motivationsschreiben, in dem man die Gründe darlegt, die einen zu diesem Schritt bewegen. Abgerundet wird das ganze natürlich durch einen ausreichend lange gültigen Reisepaß, sowie zwei Paßfotos für verschiedene Formulare und Anträge im Land. (Weitere und stets aktuelle Informationen hierzu findet man auf den Seiten der Japanischen Botschaft in Deutschland.

Wichtig zum Working Holiday Visum ist noch eines zu sagen: Wie der Name schon andeutet, ist es gestattet, sich mit diesem Visum einen Job zu suchen, um den Lebensunterhalt zu verdienen - und wer keinen Goldesel zu Hause hat, wird sicherlich davon Gebrauch machen müssen, denn leider ist Japan sehr, sehr teuer.


Ein "Sarariman" bei der Mittagspause
Option 4: Der "Sarariman"

Sollten die bisherigen Optionen aus irgendwelchen Gründen nicht in Frage kommen, kann man sich auch einfach mit einem ganz normalen Arbeitsvisum nach Japan begeben. Dieses erhält man entweder von einer deutschen Firma, die ihre Mitarbeiter nach Japan schickt - und sich in diesem Falle wohl auch um die nötigen Formalitäten kümmert - oder von einem japanischen Arbeitgeber, sollte man bereits einen gefunden haben.

Auch hier muß ich leider darauf hinweisen, daß ich diese Erfahrung noch nicht gemacht habe, und sich diejenigen, für die diese Option in Frage kommt, selbst schlau machen (und dann vielleicht hier ihr Wissen mit uns teilen).


Hochzeit auf Japanisch
Option 5: Die Hochzeitsglocken

Wer denn das Glück haben sollte, seine große Liebe in diesem Land gefunden zu haben, kann das "Spouse Visa" in Anspruch nehmen, welches für Ehepartner ausgestellt wird. Auch hier berufe ich mich bisher nur auf das, was ich vom Hören-sagen her weiß. Wer dieses Visum beantragen, muß zunächst eine tatsächliche Ehe mit allen Formalitäten mit einem japanischen Staatsbürger bzw. einer japanischen Staatsbürgerin vorweisen. Der Prozeß kann sich allerdings sehr lange hinziehen, insbesondere falls aus irgendwelchen Gründen ein Verdacht bestehen sollte, daß es sich lediglich um eine Scheinehe zu Visumszwecken handelt (wie man es - zwar nicht unbedingt aus Japan - aus diversen Hollywood-Filmen kennt). Die Glaubwürdigkeit spielt eine tragende Rolle bei der Entscheidung, ob ein derartiges Visum vergeben wird, oder nicht. Hierzu zählt z.B. auch die (getrennte) Befragung durch Beamte nach der bisherigen, gemeinsamen Vergangenheit ("Malen Sie den Grundriß Ihrer Wohnung auf."), oder Dokumentation derselben durch Fotos von vergangenen, gemeinsamen Reisen oder sonstigem. Wer allerdings ehrlich an die ganze Sache rangeht, sollte nichts zu befürchten haben, außer der bürokratischen Mühle, deren Räder sich zumal sehr langsam drehen.

Auch dieses Visum wird nur temporär ausgestellt, und ermöglicht einem einen Aufenthalt zwischen 1 und 3 Jahre (meines Wissens nach), bevor es erneuert werden muß. Die gute Nachricht ist aber, daß man während der Bearbeitungszeit für das Visum ein "temporäres" Visum ausgestellt bekommt, welches es einem zwar in dieser Zeit nicht ermöglicht, zu arbeiten, aber immerhin im Land und bei seiner/seinem Liebsten zu sein. <3 


Was einen da wohl erwartet...?

Auf geht's...


Dies sind vorerst die häufigsten, oder mitunter einfachsten Wege, eine Aufenthaltsgenehmigung in Japan zu bekommen. Sicherlich existieren noch andere Möglichkeiten (beispielsweise ein Manager-Visum), die allerdings eher "exotisch" sind und sich mir jeglicher Kenntnis entziehen. Und da niemandem mit weiteren "da-müßt-ihr-selber-schauen"-Absätzen geholfen werden, möchte ich an dieser Stelle mit den oben genannten Optionen abschließen, und wünsche allen Interessierten viel Spaß und viel Erfolg bei der Planung dieses Leben-verändernden Schrittes. 頑張ってね!